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Ressourcenprojekt «Bienenfreundliche Landwirtschaft» zeigt bereits Wirkung

Ressourcenprojekt «Bienenfreundliche Landwirtschaft» zeigt bereits Wirkung

Spätestens seit der preisgekrönten Doku «More than Honey» ist es klar, welche Bedeutung die Bienen für den Menschheit haben, denn mehr als ein Drittel der Nahrungsproduktion hängt direkt oder indirekt von der Bestäubung durch die Bienen ab. Der Kanton Aargau hat zusammen mit den Aargauer Bauern und den Bienenzüchtern im Jahr 2017 ein Projekt lanciert, dessen erste Erfolge inzwischen ausgewertet und nun präsentiert wurden.

Mit dem 20. Mai wählten die Verantwortlichen des Projektes «Bienenfreundliche Landwirtschaft» passend das Datum des zweiten Weltbienentages aus und konnten mit ersten Erfolgen glänzen. Man  hofft natürlich, dass dem guten Beispiel nach Beendigung des sechsjährigen Projektes auch der Rest der Schweiz folgt. 337 der rund 2400 Bauernbetriebe sind im Kanton Aargau mit im Boot und setzen Massnahmen zur Förderung von Honig- und Wildbienen um. Ralf Bucher vom Aargauischen Bauernverband zeigt sich stolz darüber: «Das Projekt ist gut angelaufen und das Interesse ungebrochen – und besonders setzen die Bauern auch erfolgreich die Massnahmen um», sagt er. Zwischen 2000 und 3000 Franken erhalten die Betriebe jährlich vom Staat und bringen dafür spezielle Leistungen. Bienenfreundlich zu handeln, heisst unter anderem, nicht zu mähen, wenn die Bienen auf den Feldern sind – also dann, wenn andere Bauern eben schon mähen. Eine Biene fliegt halt nur ungern bei Temperaturen unter 12 Grad. In einer Studie wurden auf einer Weisskleewiese nach der Mähung bis zu 24’000 flugunfähige Bienen pro Hektare gezählt. Bereits mit den angepassten Mähzeiten und dem Verzicht auf den Einsatz von Pestiziden wird schon einiges erreicht.

Verändertes Landschaftsbild

Wenn Getreidefelder nicht gespritzt werden, gibt es gemäss Forschungen rund 80 Prozent mehr Wildbienen darin. Auch hat das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL 40 Prozent mehr Artenvielfalt gezählt. Besonders am Projekt «Bienenfreundliche Landwirtschaft» ist sicher auch, dass Fachkräfte, Kanton, Bienenzüchter und Landwirte partnerschaftlich am gleichen Strick ziehen. Der Austauch soll nämlich das Wissen der Imker über die Bienen wieder zu den Bauern zurückbringen. «Wenn man bedenkt, dass es Orte auf der Welt gibt, wo die Kulturen bereits von Hand bestäubt werden müssen», wie Bauernpräsident Alois Huber beschrieb, sei man im Aargau auf sehr gutem Weg, vorerst das Schwinden des Bienenbestandes zu stoppen und eine bienenfreundliche Umwelt zurückzugewinnen.  Die Landwirtschaft braucht Wild- und Honigbienen und die Imker benötigen für ihre Völker die naturnahen Flächen. Werner Frey, Landwirt in Brittnau, amtete nicht nur als Gastgeber des Informationanlasses, sondern führte die Gäste auch über den Hof. Dort finden sich Hecken, Natursteinmauern oder Hohlbäume, die den Lebensraum nicht nur der Bienen, sondern auch vieler weiterer Kleinlebewesen sichern.  3676 Mal werden ähnliche Massnahmen im Aargau als «Kleinstrukturenschutz» umgesetzt. Die Öffentlichkeit wird sich daran gewöhnen müssen, dass dieses veränderte Landschaftsbild zu einer gesunden Umwelt gehört.

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