Sonderausstellung im Volkskundemuseum Stein – Appenzell in Afghanistan
Der Ausserrhoder Fotojournalist Herbert Maeder (1930 -2017), ein leidenschaftlicher Bergsteiger und ehemaliger Nationalrat, war fasziniert von Afghanistan, dem Land am Hindukusch, das er dreimal bereiste.
1967, 1968 und 1969/70 war Herbert Maeder in Afghanistan. Deutsche Professoren, die als Gastdozenten an der Universität Kabul tätig waren, hatten ihn eingeladen. Er sollte mit ihnen Gipfel am Hindukusch besteigen. Die Ausstellung lädt bis zum 30. April 2022 ein, mittels eindrücklicher Bilder, ein faszinierendes Land zwischen Vergangenheit und Zukunft kennenzulernen.
Afghanistan war zu Maeders Zeiten noch ein Königreich und ein Vielvölkerstaat dazu. Der Fotojournalist zeigt ein faszinierendes Land zwischen Vergangenheit und Zukunft: Berge, karge, ockerfarbene Landschaften, Menschen unterwegs mit ihren Tieren, Kawawanen, traditionelles Handwerk, archaisches Brauchtum und Esskultur. Aber auch das urbane Kabul der 60er Jahre mit modernen Infrastrukturbauten, westlich gekleideten Städterinnen und Städtern oder Industrie und Forschungslaboren sind zu sehen – alles in grossformatigen Bildern.
Die Ausstellung lädt ein, anhand von Herbert Maeders eindrucksvollen Bildern, ein anderes Afghanistan kennen zu lernen – nämlich das Afghanistan vor den verheerenden Kriegen. Der Vergleich zwischen seinen Bildern in der Ostschweiz und Afghanistan macht den besonderen Reiz der Ausstellung aus. Er öffnet das Fenster in die weite Welt.
Ein reichhaltiges Begleitprogramm vertieft den Bezug zwischen Afghanistan und dem Appenzellerland. Öffentliche Frührungen mit Überraschungsgästen sind am 27. Februar, 27. März und 24. April 2022, jeweils um 11 Uhr, geplant. Für Kinder und Jugendliche gibt es eine Spielhöhle und spezielle Führungen.
Das Neujahrsblatt 159 des Historischen Vereins des Kantons St. Gallen trägt den Titel «Neues zur St. Galler Fotogeschichte». Darin ist ein Kapitel dem Ausserrhoder Fotojournalisten Herbert Maeder gewidmet.: «… die Farbfotografie, die sich ab den 70er-Jahren immer mehr als Standard in fast allen gedruckten Kontexten durchzusetzen begann. Diese Art der Fotografie ist für Maeder exemplarisch in zwei Schlüsselwerken der 70er Jahre erkennbar. Im Buch «Berge, Pferde und Bazare. Afghanistan, das Land am Hindukusch» (Walter Verlag, Olten 1972) hat er nicht nur die Tradition der Berichte über ferne Länder und deren Berge weitergeführt. Er hat sich nun auch als kompetenter Farb- und Schwarz-Weiss-Fotograf gezeigt. Der aufmerksame Betrachter, die aufmerksame Betrachterin erkennen in den farblich meisterhaft durchkomponierten Fotografien die Verbindung des schwarz-weissen Fotoblocks für feinste Schattierungen mit den Möglichkeiten der Farbwiedergabe, wie mit zwei Fotografien aus dem Afghanistan-Buch, illustriert werden kann».