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«Stadt, Land, Fluss der Römer am Bodensee

«Stadt, Land, Fluss der Römer am Bodensee

In unserer mitteleuropäischen Lebenswelt und Kultur gibt es bis heute allerlei Römisches, besonders auch am Bodensee. Die Römer eroberten diese Region um das Jahr 15 vor Christus und gliederten sie in ihr Weltreich ein. Eine Zeit des Wohlstands, aufblühender Wirtschaft und innovativer Neuerungen begann, die über 300 Jahre dauern sollte.

Die Wanderausstellung «Stadt, Land, Fluss –  Römer am Bodensee» beleuchtet diese wichtige Epoche. Die Ausstellung macht bis zum 17. März 2019 Halt im Historischen und Völkerkundemuseum (HVM) St. Gallen. Gezeigt werden Highlights aus vier Staaten, rund um den Bodensee, insgesamt sind es über 200 Ausstellungsobjekte. Das HVM trägt mit Funden aus der römischen Kleinstadt Kempraten zur Ausstellung bei.

Die einheimische, keltische Bevölkerung am Bodensee übernahm bald einmal den «Roman way of Life». Viele neue Dörfer wie Eschenz und Schleitheim und grössere Städte wie Bregenz entstanden rund um den Bodensee. Zahlreiche Gutshöfe, wie der von Sargans, bewirtschafteten das fruchtbare Umland. Es waren mehr als 120 Gutshöfe. Das regionale Zentrum bildete Bregenz mit grossem Tempelbezirk, öffentlichen Gebäuden, Wohnquartieren, Friedhöfen und Hafen. Erstmals wurde mit gebrannten Ziegeln gebaut. Gebäude wurden mit Heizungen, Badeanlagen und Abwasserleitungen ausgestattet. Die Neuerungen spiegelten sich auch auf dem Speiseplan wider. Wer es sich leisten konnte, importierte sogar Austern aus dem Mittelmeer oder dem Atlantik. Die Amtssprache Latein wurde übernommen, aus der sich, beeinflusst von den einheimischen Dialekten, im Laufe der Jahrhunderte die rätoromanische Sprache entwickelte.

Die Römer am Zürichsee

In Kempraten – heute Rapperswil-Jona – befindet sich die bisher einzige bekannte römische Kleinstadt auf St. Galler Kantonsgebiet. Kempraten, am Zürichsee gelegen, wurde zu jener Zeit mit öffentlichen Bauten, Wohn- und Handwerksquartieren ausgebaut, es gab mehrere Tempel, darunter ein Mithras-Heiligtum, das erst 2015 entdeckt wurde. In der Bodenseeregion, wie in Kempraten, trafen wichtige Handelswege aufeinander. Auf dem dichten Verkehrsnetz zu Wasser und zu Lande gelangten Luxusgüter und Ideen, aber auch Menschen aus teilweise weit entfernten Gebieten, zu uns. Die gedeihliche Zeit des «römischen Bodensees» dauerte über drei Jahrhunderte und fand schliesslich durch die räuberischen Einfälle germanischer Stämme im Laufe des 4. Jahrhunderts ein Ende.

Zu der Sonderausstellung «Stadt – Land – Fluss»  im HVM haben die vier Staaten rund um den Bodensee mit über 200 Highlights beigetragen. Es handelt sich um das Archäologische Landesmuseum Baden-Württemberg; das Museum für Archäologie Thurgau; die Kreisarchäologie K Konstanz; das Vorarlberg Museum; das Amt für Kultur; Archäologie Fürstentum Liechtenstein; die Kantonsarchäologie St. Gallen und das HVM.

Begleitprogramme:

Sonntag, 19.2.2019, 11 Uhr «Stadt, Land, Fluss – Römer am Bodensee», Führung
Sonntag, 10.2. 2019, 13 -16 Uhr, Familienanlass «Vom Alltag eines römischen Soldaten»

Historisches und Völkerkundemuseum

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