Die Delegierten des Bundes Schweizerischer Frauenorganisationen alliance F haben kürzlich in Bern mit 81 zu 15 Stimmen die Ja-Parole zur anstehenden Reform der beruflichen Vorsorge beschlossen. Sie folgten damit der Empfehlung des Vorstandes.
Zum Auftakt der Mobilisierung für den feministischen Streiktag vom 14. Juni 2022 präsentieren betroffene Frauen den Aufruf und die Forderung nach echter Gleichstellung und mehr Respekt für ihre Arbeit.
Rund 15’000 Personen haben am Samstag auf dem Bundesplatz in Bern gegen den geplanten Rentenabbau protestiert. Das Signal an das Parlament war deutlich: Eine AHV Vorlage auf Kosten der Frauen wird auf entschiedenen Widerstand stossen.
Wie bekannt wurde, wollen die bürgerlichen Parteien unter Führung der SVP mit der nächsten AHV-Reform das Rentenalter der Frauen erhöhen, und zwar ohne nennenswerte Kompensation. Das heisst im Klartext, dass die Frauen die Kosten der AHV-Reform nahezu alleine tragen sollen. Und dies, obwohl Frauen schon heute tiefere Renten haben als Männer. Dieses bürgerliche Komplott gegen die AHV ist eine inakzeptable Provokation und stellt das Gelingen der AHV-Reform fundamental in Frage.
Die Altersvorsorge hat ein Problem: Die Pensionskassenrenten sinken, während die Beiträge steigen. Wer heute und morgen pensioniert wird, erhält weniger von seiner Pensionskasse als die Jahrgänge davor. Der beste und finanziell vernünftigste Weg, für ein anständiges Rentenniveau zu sorgen, ist eine Erhöhung der AHV-Renten. Besonders wichtig ist das für die Frauen, die bei der Rente schlechter gestellt sind. Deshalb haben die SGB-Delegierten am 56. SGB-Kongress die SGB-Organe beauftragt, eine Volksinitiative für eine 13. AHV-Rente zu planen.