Die Zeichen stehen gut für die Anhänger der «Ehe für alle». Die Rechtskommission des Nationalrats hat kürzlich überdeutlich Ja gesagt: Gleichgeschlechtliche Paare, denen heute nur die eingetragene Partnerschaft offensteht, sollen künftig heiraten dürfen. Mit dem Zugang zur Ehe wäre unter anderem das Recht auf Adoption von fremden Kindern verbunden. Heiss umstritten bleibt hingegen die Frage, ob mit dem Zugang zur Ehe auch der Zugang zur Fortpflanzungsmedizin verbunden sein soll.
Der Kampf für die Rechte der Frauen in der Schweiz hat eine lange und zähe Geschichte. Das Wahlrecht für Frauen auf nationaler Ebene wurde in der Schweiz erst 1971 (letztes europäisches Land!) eingeführt; die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruches im Jahr 2002; und das Recht auf Mutterschutz nach der Geburt tatsächlich erst im Jahr 2005.
Die Gleichstellung von Mann und Frau stagniert weltweit: Das zeigt die Gleichstellungsstudie 2018 des Weltwirtschaftsforums WEF. In der Wirtschaft hat sich die Chancengleichheit in den letzten drei Jahren sogar verschlechtert – auch in der Schweiz.
Ruth Bader Ginsburg ist 85 Jahre alt, und sie gehört immer noch dem Supreme Court an, dem Obersten Gerichtshof der USA. Ein Kinofilm würdigt nun ihre Arbeit und ihr Leben.
Das Inselspital lobbyiert vier Jahre lang gegen die Ärztin Natalie Urwyler. Nun wird sie für ihre Zivilcourage mit dem «Prix Courage» der KonsumentInnen- und Beratungszeitschrift Beobachter ausgezeichnet.
Die meisten Mädchen denken doch, sie seien emanzipiert. Sie wehren sich aber nicht, wenn sie mit sexistischen Sprüchen konfrontiert werden und entscheiden sich, bei der Heirat den Namen des Mannes zu tragen, während sie andererseits über sexuelle Belästigungen und Metoo wettern. Feminismus sieht für mich ganz anders aus.