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Vom Rap und seinen antisemitischen, menschenverachtenden und sexistischen Texten – Teil 1

Vom Rap und seinen antisemitischen, menschenverachtenden und sexistischen Texten – Teil 1

Den „Echo“ gibt es bekanntlich nicht mehr, haben die Verantwortlichen doch kürzlich zwei Rassisten und Frauenhasser für ihre Werke geehrt und wurden dafür getadelt. Fakt aber ist, dass zahlreiche Rapper (und auch Rapperinnen) bedenkliche Songinhalte von sich geben und dass das Frauenbild im Rap zumeist ein sexistisches und frauenverachtendes ist.

Nun, es mangelt nicht an Individuen, welche die Grösse ihres Dinges als zentral anschauen und sich – sind sie denn Träger eines Dingelings – deshalb gewaltig überschätzen. Wer einen Penis hat, der steht nach ihnen offensichtlich über allem – und besonders über den Frauen. Meist fehlt es bei gewissen Typen halt einfach an Geist.

Afrob meint etwa in einem Song: „und jetzt zum Schluss, Rap ist nicht frauenfeindlich. Selbst den schmutzigsten Text feiern Frauen heimlich“. Okay? Klar, in einem Business, in dem die Rollen der „Frauen“ zumeist klar auf das Eine definiert werden, erstaunt nichts.  Lady Bitch Ray dreht den Spiess darum einfach um. Sie singt, dass Schwänze zu nichts taugen und Männer nur Spielzeuge sind. Als „widerlich und unweiblich“ sehen dies offensichtlich die meisten Männer. Ja, der Weg zur Gleichberechtigung im Rap ist noch weit, wenn wir diese denn wirklich auch anstreben sollten.

Aus dem Jahr 2000 stammt Kool Savas’, der „Pimplegionär“, der alle Frauen haben kann, denn er ist auch „potenter als ein Ochse“. Für ihn gehört, Frauen zu schlagen, halt einfach zum Lebensstil dazu. Das ist schliesslich männlich. Und der selbsternannte König der Misognynie ist King Orgasmus One, der bereits mit seinem Namen ein klares Statement abgibt: „Du nichts, ich Mann“. Harter Tobak, ja! Und das Augenzwinkern sucht frau übrigens vergeblich. Da hilft es auch nicht, wenn Nummern wie „Liebe ist schön“ eine Art Ausgleich schaffen sollen.

Rhymin Simon singt von „gutem und schlechtem Reiten und sieht sich als nicesten Ficker aller Zeiten“, der mehrfach täglich zum Schuss kommen muss. Er spricht zwar nicht von Gewalt gegen Frauen und zelebriert keinen Hass, doch Frauen sind auch in seiner Welt in erster Linie nur ein Loch. Frauen eignen sich nach Orgi aber gut auch zum „Teilen“. „Meine Frau geht rum, wie ein Bier“, singt er. Und klar ist jede Frau für solche Spielereien jederzeit bereit.

Sido und B-Tight finden “Alle Frauen sind Schlampen: Deine Mutter, deine Oma, deine Freundin, deine Tanten“. Sie ficken alle gern und haben sonst kaum etwas zu bieten. Mit „Vom Bordstein zur Skyline“ revulutionierte Bushido den deutschen Rap. Das Stück „Dreckstück“ mit Fler, ein Storyteller, der nicht vom Schlampen ficken handelt oder Frauen direkt abwertet, vermittelt dennoch ein frauenverachtendes Bild. „Nur weil du eine Frau bist und man dir in den Bauch fickt, heisst das nicht, dass ich dich nicht schlage, bis du blau bist“, ist eine etwas spezielle Auffassung von Gleichstellung.

„Und ich scheisse auf dein‘ Hundeblick, Baby jetzt wird rumgefickt“ oder „Dein Flow bleibt schwul wie Bruno Mars“ sind  ganz normale Textzeilen der Rap-Szene. Es liege daran, dass der Rap halt „Musik von Männern für Männer“ sei, sagt Murat Güngor, Organisator der Rap-Messe „Sex, Money and Respect“. Das Business ist halt sowieso männlich geprägt, sitzen doch an oberster Stelle die Männer. Tanzbar muss es sein. Da fallen Texte, wie jener in „Blurred Lines“, der die Charts stürmte, gar nicht so auf. Kein Problem, dass darin Züge einer Vergewaltigung besungen werden. Sex sales.

Immer mehr stehen auch junge Männer unter Druck, nicht mehr bloss die perfekten Frauenkörper, die in den Liedern herablassend besungen werden. Ein durchtrainierter, breiter Körper ist das Ideal. So preist das richtige Aussehen Rapper Kollegah an – eben jener Echo-Preisträger, der zusammen mit seinem Rap-Kollegen Farid Bang, für dessen Beerdigung verantwortlich ist, wobei es in den ausgezeichneten Texten besonders um den Antisemitismus geht.

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Bild BR Deutschland

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