Von #MeToo und dem, was entsteht daraus
Angestossen durch den Skandal um den Hollywood Filmproduzenten Harvey Weinstein hat sich unter dem Hashtag MeToo eine Debatte entfaltet, die das Geschlechterverhältnis neu zu verhandeln scheint. Noch ist nicht absehbar, welchen Verlauf dieser Diskurs nehmen wird, entscheidend aber ist, dass bestehende Verhältnisse in Frage gestellt und nicht länger schweigsam erduldet werden.
In der öffentlichen Wahrnehmung ist der Debatten-Fokus gerichtet auf die Kreativ- und Kulturbranche. Abhängigkeiten und Ausbeutungsmechanismen werden hier schneller sichtbar. Wird aber der Blick geweitet und erkannt, dass es im Kern um die Verteilung von Macht geht, dann besteht Hoffnung, dass mit der Neu-Verhandlung der Geschlechterverhältnisse auch Machtpositionen neu verhandelt werden.
Gleich verteilt, scheint Macht weniger anfällig für den Missbrauch. Wenn dies am Ende der MeToo-Debatte stehen sollte, wäre dies ein wunderbarer Erfolg. Positiv anzusehen ist, dass es im Falle des Filmunternehmens Weinstein, laut dem amerikanischen A.V. Club, Anstrengungen gab, dass eine Investmentgruppe, die von der ehemaligen Obama-Administration Maria Contreras-Sweet geleitet wird, die Verhandlungen aufgenommen hat, die umkämpfte Weinstein Company zu kaufen und durch ein mehrheitlich von Frauen geführtes Filmstudio zu ersetzen.