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Zwei Frauen – Zwei Lebensgeschichten

Zwei Frauen – Zwei Lebensgeschichten

Vor einem Jahr publizierte SWI: In den meisten Kunstmuseen der Schweiz stammen nur gerade mal 13.6 Prozent der Exponate von Künstlerinnen. Das verdeutlicht, dass in Sachen Gleichstellung grosser Handlungsbedarf besteht, aber nicht nur in der schweizerischen Ausstellungsszene alleine.

Das Museum im  Lagerhaus an der Davidstrasse 44 in St. Gallen spricht das Thema mit der neuen Ausstellung an, schon auch im Hinblick auf das Jubiläum 50 Jahre Frauenstimmrecht in der Schweiz. «Wir möchten anregen, Linda Naeff und Maria Rolly als Wegweiserinnen zu erleben, die den Weg der Selbstbestimmung und Selbstbehauptung gegangen sind, als Frauen allgemein und als Künstlerinnen im Besonderen». Die Ausstellung dauert vom 1. September bis 15. November 2020

Wertschätzung des Alters. «Die Künstlerinnen der Doppelausstellung wurden erst im fortgeschrittenen Alter künstlerisch tätig. Maria Rolly mit 40 Jahren, Linda Naeff sogar erst mit 61 Jahren. Maria Rolly befindet sich heute mit 94 Jahren in einem Alter, in dem die meisten Menschen in der Regel «unsichtbar» sind. Kreativität wird im Alter nicht erwartet. Daraus resultiert, dass SeniorInnen übersehen und selten ernst genommen werden, als aussagekräftige aktuelle künstlerische Äusserung «Alte Künstlerinnen gelten nicht mehr als zeitgenössisch.

Gerade im Kunstbetrieb des 21. Jahrhunderts ist die «Unsichtbarkeit des Alters» allgegenwärtig. Das Museum im Lagerhaus steuert mit der Doppelausstellung entschieden dagegen und zeigt mit den Werken dieser Künstlerinnen, welche Kraft und Inspiration der späte Lebensabschnitt beinhalten kann».

Das Museum im Lagerhaus hegte eine langjährige Freundschaft mit Linda Naeff «Matricule I».  Nach ihrem Tod im Jahr 2014 zeigte das Musée de Carouge 2016 in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Mario del Curto eine Retrospektive ihres Schaffens, die nun in weiten Teilen vom Museum im Lagerhaus übernommen wird.

Maria Rollys «Mütter.Zyklus» aus den Jahren 1988 bis  1991 wurde im vergangenen Jahr der Museumssammlung geschenkt- Mit dieser Werkgruppe und weiteren Werken aus der Sammlung von Adelheid Duvanel, Reni Blum und Berta Balzli widmet sich die Ausstellung «ÜberMÜTTER» dem Thema Mutter-Kind-Beziehungen und Mütterlichkeit.

Linda Naeff und Maria Rolly erkämpften sich ihren Platz in der Welt. Beide begannen im fortgeschrittenen Lebensalter und als Autodidaktinnen die Schläge, die ihnen das Leben zugefügt hatte, künstlerisch zu formulieren, sichtbar zu machen und aufzuarbeiten.

Bild von Linda Naeff: ÜberMütter

ÜberMütter: mit Werken von Maria Rolly, Berta Balzli, Adelheid Duvanel u.a.
Linda Naeff, Matricule II.
1. September – 15. November 2020

Vernissage: 31. August 2020, 18.30 Uhr

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