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Frauen wählen – Interview mit Nationalrätin Barbara Gysi, Wil

Frauen wählen – Interview mit Nationalrätin Barbara Gysi, Wil

Kurzprofil: dipl. Sozialpädagogin, MAS public management. Vizepräsidentin SP Schweiz, Präsidentin kantonaler Gewerkschaftsbund St. Gallen, Präsidentin Stiftung Heimstätten Wil.
Wichtige Tätigkeiten: 12 Jahre Stadträtin in Wil SG (Teilamt 60% Departement Soziales, Jugend und Alter), 5 Jahre Frauenhaus St. Gallen (1992-1997).

Wer sind Sie? Stellen Sie sich in einem Satz kurz vor!

Ich bin eine offene, neugierige und soziale Person, die sagt, was sie denkt und dafür einsteht.

Warum sind sie Politikerin, und warum möchten Sie als Nationalrätin wiedergewählt werden?

Es reicht nicht Ideale zu haben, frau muss sich auch dafür engagieren. Ich erlebe die Politik als spannend und bereichernd und kann etwas bewegen. Ich bringe eine breite Erfahrung aus Beruf und Politik ein und bin in Bern nach einer Legislatur gut verankert.

Gibt es Prioritäten, für die Sie sich besonders stark einsetzen möchten?

Generell engagiere ich mich für eine Gesellschaft und Politik, in der alle ihre Auskommen haben und Chancengleichheit herrscht – für alle statt für wenige.

Meine politischen Schwerpunkte liegen einerseits in der Finanz- und Steuerpolitik (ich bin auch Mitglied der Finanzkommission) und andererseits in der Sozial- und Gesundheitspolitik. Auch Jugend- und Altersfragen interessieren mich. So engagiere ich mich für eine Unternehmenssteuerreform 3, die die Sonderbehandlung internationaler Konzerne aufhebt, aber nicht gleichzeitig allen Unternehmen tiefere Steuern beschert und Bund und Kantonen riesige Einnahmenausfälle bringt. Bei der Altersvorsorge 2020 geht es darum, die AHV zu stärken und das Rentenniveau zu halten. Die Erhöhung des Frauenrentenalters ist nur zu haben, wenn man mit der Lohngleichheit nun endlich vorwärts macht.

Sehen Sie auch Möglichkeiten, sich im Parlament konkret für Frauen und Frauenanliegen stark zu machen?

Wie erwähnt ist die Altersvorsorge 2020 eine für Frauen zentrale Vorlage. Die Erhöhung der AHV-Renten, wie sie die ständerätliche Kommission vorschlägt, nützt Frauen sehr viel, weil immer noch viele Frauen keine und nur eine geringe zweite Säule haben und die AHV ihre Hauptsicherung im Alter ist. Wichtig ist auch, den Koordinationsabzug (Einstiegsgrenze) bei der zweiten Säule BVG abzuschaffen, damit mehr Frauen eine zweite Säule aufbauen können.

Auch die Durchsetzung der Lohngleichheit, Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Ausbau Kitas, mehr Teilzeitstellen für Frauen und Männer), Massnahmen gegen Gewalt an Frauen und die Einführung von Frauenquoten in der Wirtschaft unterstütze ich.

Die Frauen zu stärken ist mir in meinem Abstimmungsverhalten wichtig. Ich habe aber auch schon Vorstösse zugunsten der Frauen gemacht. Ich unterstütze Frauen auf ihrem politischen oder beruflichen Weg als Mentorin und Türöffnerin.

Finden Sie es wichtig, dass Frauen zahlreicher im Parlament vertreten sind und warum?

Selbstverständlich ist es wichtig, dass es mehr Frauen im Parlament braucht. Aber auch in den Exekutiven, in Verwaltungsräten und der Führung von Firmen braucht es mehr Frauen. Frauen sind gut ausgebildet und bringen oft eine ganzheitlichere Sichtweise ein. Sie politisieren pragmatisch und lösungsorientiert.

Unsere letzte Frage nun: Gibt es noch etwas, das Sie uns frisch von der Leber weg sagen möchten?

Frauen seid mutig, macht euch auf in die Politik und in die Führungsetagen. Ihr könnt etwas und lasst euch nicht blenden. Auch Männer kochen nur mit Wasser – wenn sie denn überhaupt kochen ;).

Eidg. Wahlen vom 18. Oktober 2015

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www.frauen-waehlen.ch

www.barbara-gysi.ch

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