Das kleine Schwarze wird 90

Das kleine Schwarze wird 90

Spätestens seit Gottfried Keller wissen wir: “ Kleider machen Leute“. Die bekannte Pariser Modeschöpferin Coco Chanel wusste das natürlich auch und erfand in den 20er Jahren das „Kleine Schwarze“, und die St. Galler Schauspielerin Pia Waibel findet, dass das „Kleine Schwarze“, der Klassiker der Damenmode, schon etwas her gibt.

 

Coco Chanel war eine der einflussreichsten Modedesignerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie revolutionierte die Frauenmode. Sie schaffte das Korsett ab, kürzte die Röcke und baute ein Imperium auf, das heute noch existiert. Das Kleine Schwarze erfand sie 1926. Dieses kann fast zu allen Anlässen getragen werden, es ist noch immer aktuell und fehlt kaum in den Kollektionen der bekannten Modeschöpfer.

1977, nach ihrer Schauspielausbildung, hatte Pia Waibel ihr erstes Engagement am Theater in Heidelberg. Im Vertrag stand, dass sie zur persönlichen Vorstellung im „Kleinen Schwarzen“ erscheinen sollte. „Aber was tun? Ich hatte keins und konnte mir so kurzfristig, bei einer Gage von 800 DM im Monat, auch keins kaufen. Also besorgte ich mir ein Kleid auf dem Heidelberger Flohmarkt. Ich war sehr glücklich damit und habe es sehr lange getragen, eigentlich bis es auseinander fiel“, erinnert sich Pia Waibel. Später gehörten dann zahlreiche Kleine Schwarze zu ihrer Garderobe, weil elegant und den ganzen Tag tragbar. Als Frau ist frau immer gut angezogen, mit kleinen Accsesoires, Perlenkette, gutem Lippenstift. “Da kommt mir gerade Audrey Hepburn in den Sinn mit ihrem Kleinen Schwarzen in „Frühstück bei Tiffaney“. Klein aber fein. Kleine Schwarze sind für mich immer aktuell. Bei mir ist es besonders der schwarze Anzug und der rote Lippenstift Coco Rouge. Mit der Pariser Modemacherin assoziiere ich zudem das schicke Kostüm, das ihren Namen trägt und das ich mir früher nie leisten konnte. Es gibt die schönen Chanel- Taschen, Kosmetiklinien, Parfum und eben diesen Lippenstift, der so haltbar ist.”

Coco Chanel wurde am 19. August 1883 als Gabrielle Chanel geboren. Als sie zwölf Jahre alt war starb ihre Mutter, und der Vater steckte sie in ein Waisenheim, wo sie auch das Nähen lernte. Später schlug sie sich in der Provinz als Näherin durch. In einem Tingeltangel trat sie als Coco auf und folgte schliesslich einem Offizier auf dessen Landsitz. Sie lieh sich Geld und eröffnete in Paris ein Hutgeschäft und später ihr berühmtes Atelier. Coco starb am 10. Januar 1971 im Alter von 87 Jahren während der Vorbereitungen für die nächste Kollektion. Heute führt Karl Lagerfeld die Marke Chanel in ihrem Sinne weiter.

Pia Waibel besuchte die Schauspielakademie in Zürich und war danach als Schauspielerin im In- und deutschsprachigen Ausland tätig, so auch sechs Jahre am Theater St. Gallen. Heute ist sie freischaffende Schauspielerin und oft bei Parfin de siècle, im Schauspielhaus Zürich sowie an zahlreichen Lesungen anzutreffen.

Paris – ein Fest fürs Leben

Lesung mit Pia Waibel und Regine Weingart am 16. März um 20 Uhr im Theater Parfin de Siècle, Mühlesteg St. Gallen

Frühlingserwachen

mit Pia Waibel, Texte, Zwischentöne mit The Lenzin Brothers am Freitag, 18. März um 20.15 Uhr Bühne Marbach, Obergasse 5

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