Sexualisierte Gewalt wird rassistisch instrumentalisiert

Sexualisierte Gewalt wird rassistisch instrumentalisiert

In der Silvesternacht wurden zahlreiche Frauen in Köln und in anderen Städten sexuell genötigt und beraubt, angeblich von einem ausländisch- und arabischaussehenden Mob. Gegenwärtig überschlagen sich die Diskussionen und Schuldzuweisungen. TERRE DES FEMMES Schweiz warnt vor der Instrumentalisierung sexualisierter Gewalt.

TERRE DES FEMMES Schweiz verurteilt sexualisierte Übergriffe jeder Art und an jedem Geschlecht. Den Betroffenen der Übergriffe von Köln gehört unsere Solidarität und wir fordern die für sie notwendige Unterstützung. Die Taten verurteilen wir in aller Form. Sexualisierte Gewalt ist zu verhindern und die Tatpersonen müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Dafür gibt es Rechte und Gesetze, die für alle gleichermassen gelten.

Warnung vor rassistischer Hetze

TERRE DES FEMMES Schweiz warnt eingehend vor der aktuellen rassistischen Hetze: Von der Verschärfung migrationsrechtlicher Bestimmungen, über die systematische Nutzung von Kommentarspalten und Sozialen Medien zur Verbreitung ausländerfeindlicher Haltungen bis hin zur Organisation von Bürgerwehren. Damit wird sexualisierte Gewalt für rassistische Zwecke instrumentalisiert und in ihren tatsächlichen Dimensionen ignoriert.

Sexualisierte Gewalt ist normal

Die breite Öffentlichkeit muss endlich anerkennen, dass sexualisierte Gewalt eine der häufigsten Gewaltformen ist und pandemische Ausmasse kennt. Tatsache ist, dass mehr als die Hälfte aller Frauen in Europa bereits sexuell belästigt wurde und ein Drittel sexualisierte oder physische Gewalt erlebte. Ursache dafür sind sexistische gesellschaftliche Strukturen, Normen und Werte, die Frauen nach wie vor als untergeordnet betrachten. Die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter ist in der Schweiz noch immer nicht erreicht. Dies ist jedoch die Voraussetzung, um sexualisierte Gewalt nachhaltig zu überwinden. Um die Vorkommnisse in Köln umfassend einordnen zu können, müssen diese Tatsachen zwingend in die Debatte miteinbezogen werden. Nur eine differenzierte Betrachtung bietet die Aussicht, künftig ähnliche Vorfälle zu verhindern.

TERRES DES FEMMES Schweiz ist eine NGO, die sich gegen Menschenrechtsverletzungen an Frauen und Mädchen wendet. Sie treibt die Gleichstellung der Geschlechter voran und bekämpft geschlechtsspezifische Gewalt in der Schweiz.

http://www.terre-des-femmes.ch

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