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Ans Licht mit dem Schattenbericht der Schweiz! Tagung der NGO-Koordination post Beijing Schweiz vom 11. Juni 2016 über den nach wie vor notwendigen Einsatz zur Gleichstellung

Ans Licht mit dem Schattenbericht der Schweiz! Tagung der NGO-Koordination post Beijing Schweiz vom 11. Juni 2016 über den nach wie vor notwendigen Einsatz zur Gleichstellung

Engagierte Frauen aus diversen Frauenorganisationen sowie weitere interessierte Frauen haben
am Samstag, 11. Juni 2016, an der Jahrestagung der NGO-Koordination post Beijing
Schweiz teilgenommen. Patricia Schulz, Mitglied und Berichterstatterin vom CEDAWAusschuss
(Committee on the Elimination of Discrimination against Women) gab Einblicke in
die Prozesse rund um die UNO-Frauenkonvention und in ihre tägliche Arbeit. Sie berichtete von
erschütternden Erfahrungen und rief die NGO’s sowie generell die Anwesenden dazu auf, sich
nicht entmutigen zu lassen und vor allem: zusammenzuarbeiten.

Frauen, die gegen ihren Willen sterilisiert werden. Frauen, die aus Gründen der Diskriminierung während
der Schwangerschaft sterben. Frauen, die auf Missstände der Gleichstellung hinweisen und dafür
mit ihrem Leben bezahlen. Das alles sind Geschichten, mit denen Patricia Schulz, Berichterstatterin
des CEDAW-Ausschusses, in ihrem beruflichen Alltag konfrontiert ist. Es sind aber auch Geschichten, die von mutigen NGO-Frauen unermüdlich thematisiert werden, unter anderem in den sogenannten Schattenberichten. NGO’s bringen solche Ereignisse vor die UNO, fordern Konsequenzen – und erreichen diese auch.
Sind das “bloss” Dritt-Welt-Stories, oder betrifft uns das auch in der Schweiz? Diese Frage ist müssig, wenn wir uns an publik gewordene Ereignisse erinnern, dass z.B. eine schwangere Flüchtlingsfrau ihr ungeborenes Kind verlor, weil ihr während des Prozesses der Ausschaffung aus der Schweiz keine medizinische Hilfe gewährt wurde. Zudem wies Patricia Schulz darauf hin, dass die Schweiz vom Europarat eine Rüge erhalten hat, da die Bestrebungen gegen den Menschenhandel nicht weitergeführt worden sind.
In der anschliessenden Podiumsdiskussion äusserten sich die Diversity Expertin Betina Balitzki, die Generalsekretärin FDP.Die Liberalen Frauen Claudine Esseiva sowie Lobbyistenfrau Sacra Tomisawa-Schumacher aus dem Vorstand der Schweizerischen Public Affairs Gesellschaft SPAG (Diversity Managerin Gudrun Sander von der Universität St. Gallen war aus gesundheitlichen Gründen verhindert) unter der Moderationsleitung von Bundeshausredaktorin Anja Burri zu weiteren problematischen Aspekten innerhalb der Schweiz. Insbesondere wurde kritisiert, dass im Bereich Bildung das Thema Diversity aus dem Lehrplan 21 gestrichen wurde – was mehr als nur ein falsches Signal setzt. Des Weiteren wurde der Appell an die Medien aufrecht erhalten, Diversity-Themen aktiv zu platzieren, bei fachspezifischen Diskussionen auf eine gendergerechte Beteiligung von Expertinnen und Experten zu achten sowie generell bei der Berichterstattung auf rein effekthascherische Titel und Texte zu verzichten (vgl. “Frauen am Herd?” – ARENA-Titel auf SRF 1 vom 10.6.2016), sofern sie bei einer oberflächlichen Lesart vom Publikum falsch verstanden werden oder falsche Assoziationen auslösen.

Hintergrund-Infos zur NGO-Koordination post Beijing Schweiz und zum Schattenbericht
Im Jahr 1995 fand in Beijing zum 4. Mal die UNO-Weltfrauenkonferenz statt, erstmals unter grosser Beteiligung von NGO’s, mit insgesamt 30’000 Frauen. Seither kommt den NGO’s bei der Umsetzung der damals in Beijing beschlossenen Massnahmen eine bedeutende Rolle zu.
Jedes Land, das die UNO-Frauenkonvention CEDAW für die Beseitigung der Diskriminierung der Frau ratifiziert hat, muss nach der Ratifizierung alle vier Jahre offiziell Bericht erstatten, wie es mit der Umsetzung im Land voran geht. Parallel zu diesen offiziellen Staatenberichten gibt es die Schattenbe-richte, die von den NGO’s verfasst werden. Diese Schattenberichte ergänzen das offizielle Bild, diffe-renzieren, zeigen Mängel der offiziellen Berichte auf, wenn diese etwas beschönigen oder gar ver-schweigen, und helfen so den Mitgliedern des CEDAW-Ausschusses die notwendigen Massnahmen für die Länder zu formulieren.

CEDAW Schattenbericht 2016_D_final-2

NGO-Koordination post Beijing Schweiz www.postbeijing.ch Konto 41493.02, Raiffeisen Bern, IBAN: CH66 8148 8000 0041 4930 2

Mitgliedorganisationen: alliance F, Bund schweizerischer jüdischer Frauenorganisationen BSJF, CEVI Schweiz, Coordination romande Suivi de Pékin, Demokratische Juristinnen Schweiz DJS, Die feministische Friedensorganisation cfd, Evangelische Frauen Schweiz EFS, Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration FIZ, Frauen für den Frieden, Frauenrat für Aussenpolitik FrAu, Friedensfrauen Weltweit, HEKS Gender und Entwicklung, IAMANEH Schweiz, Juristinnen Schweiz, Pfadibewegung Schweiz PBS, Schweiz. Bäuerinnen und Landfrauenverband SBLV, Schweizer FrauenSynode, Schweiz. Kath. Frauenbund SKF, Schweizer Syndikat Medienschaffender SSM, Schweiz. Verband alleinerziehender Mütter + Väter SVAMV, Schweiz. Verband für Frauenrechte adf-svf, Solidar Suisse, SP Frauen Schweiz, SWONET, TERRE DES FEMMES, UN Women Schweiz, Verband Christkatholischer Frauen Schweiz VCF, Verband Wirtschaftsfrauen Schweiz, Women’s World Summit Foundation WWSF, Zentrum für Geschlechterforschung Uni Bern IZFG

Hauptbild: Patricia Schulz

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