• Home
  • /Arbeit
  • /Rote Zora und Schwarze Brüder- eine Ausstellung im Landesmuseum Zürich
Rote Zora und Schwarze Brüder- eine Ausstellung im Landesmuseum Zürich

Rote Zora und Schwarze Brüder- eine Ausstellung im Landesmuseum Zürich

Wer kennt sie nicht die beiden Jugendbücher oder hat mindestens schon von ihnen gehört: «Die rote Zora und ihre Bande» und «Die schwarzen Brüder» verfasst von dem aus Deutschland vertriebenen Schriftsteller-Ehepaar Kurt Kläber und Lisa Tetzner. Ihre beiden Werke wurden 1941 in der Schweiz veröffentlicht. Später eroberten sie die ganze Welt, wurden in viele Sprachen übersetzt und mehrmals verfilmt. Die Ausstellung im Landesmuseum mit Zora und Giorgio dauert bis zum 12. November 2023.

 

2AC9RJ2 chimney sweeps in Milan, late nineteenth century

So manches junge Mädchen hat schon den Jugendroman «Die rote Zora und ihre Bande» gelesen, beziehungsweise sozusagen verschlungen. Und wahrscheinlich ist das auch beim Buch «Die schwarzen Brüder» so. An Brisanz haben diese beide Bücher auch nach 80 Jahren ihres Entstehens, im 21. Jahrhundert gewiss nichts verloren. Die Ausstellung im Landesmuseum verknüpft die Welt der beiden Heldenfiguren Zora und Giorgio mit den Leben von Lisa Tetzner und Kurt Kläber im Tessin, wo das Ehepaar seinerzeit hinzog und dort illustre Flüchtlinge wie Berthold Brecht oder Hermann Hesse traf.

Das schwierige Berufsleben des Ehepaars Tetzner/Kläber hat «die rote Zora» wie «die schwarzen Brüder» massgeblich beeinflusst. Beide Werke waren geprägt durch die Lebensläufe des Autorenpaares und dessen politischer Einstellung. Sie erzählen von sozialer Ungerechtigkeit, von Armut und von zivilem Ungehorsam. Letzterer war für Kurt Kläber nötig, um seine Zora zu veröffentlichen. Er tat dies unter dem Pseudonym Kurt Held und umging damit, das von der Schweiz ausgesprochene, Berufsverbot.

Das Schriftstellerpaar hatte sich 1933 in Carona, etwas südlich von Lugano, niedergelassen. Das Tessin – noch bis Mitte des 19 Jahrhunderts die «Armenstube der Schweiz» –  hatte sich mit der Eröffnung des Gotthard-Eisenbahntunnels schnell zu einem Sehnsuchtsort für Reisende entwickelt. Schon in Deutschland waren die beiden Autoren in Literaturkreisen bekannt. Kurt Kläber (1897 –  1959) als reisender Buchhändler und später kommunistischer Schriftsteller und Lisa Tetzner (1894  –  1963) als Märchenerzählerin und Kinderbuchautorin. Nach der Machtergreifung der Nazis wurde das Leben in Deutschland für Kommunist Kläber und seine Frau unmöglich. Daher erfolgte der Umzug ins Tessin.

Übrigens, in St. Gallen wurde eine Strasse nach Lisa Tetzner benannt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*