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„Spiel der Kultur(en) – Asien neu ausgestellt“ im Historischen und Völkerkundemuseum St.Gallen

„Spiel der Kultur(en) – Asien neu ausgestellt“ im Historischen und Völkerkundemuseum St.Gallen

Nach 25 Jahren präsentiert das Historische und Völkerkundemuseum St.Gallen (HVM) die grosse Asien-Sammlung im neuen Gewande. Die Vielfalt und Vielschichtigkeit der asiatischen Kulturen, gilt es neu zu entdecken, wie z.B. die Geister und Götter aus Indien, das Schattentheater aus Indonesien oder das Mahjong-Spiel aus China. Ausgewählte Exponate der in der Schweiz einzigartigen Sammlung tun den Blick auf Spiele als Teil der asiatischen Kulturen auf.

Erweitert um Objekte der Gegenwartskultur und eine Reihe unterschiedlicher Medien, zeigt die Ausstellung auf, dass die Kultur selbst den Charakter eines Spiels besitzt. Denn in allen Bereichen des kulturellen Lebens ergeben sich Momente, die im Spiel bedeutsam sind: Vergnügen, Wettkampf oder Glück.

Ein Gang durch die Ausstellung bestätigt den Kultur-Reichtum Asiens. Zur Begrüssung der Besucher steht ein reich geschmückter indischer Elefant parat. Verschiedene Themenbereiche stellen sich vor. Die Götter spielten in Asien immer eine grosse Rolle wie die Reisgöttin Dewi Sri, der flötenspielende Krishna oder die Mondgöttin Chang’E. Wünsche sind als Spiel mit dem Schicksal verknüpft, symbolisch dargestellt in Form eines Wunschbaums, der bereits mit zahlreichen Wünschen bestückt ist. Formen des Figuren- und Schattentheaters sind in Asien weit verbreitet. Ein reizvolles Bespiel in der Ausstellung  ist das indonesische Schattentheater, dessen Figuren hauptsächlich aus Büffelleder gearbeitet sind.

Die Asien-Abteilung im HVM scheint unerschöpflich. Das bestätigt Jeanne Fichtner, die verantwortliche Kuratorin: „Wir verfügen über eine der grössten Asiensammlungen der Schweiz. Das ist vor allem den St. Galler Textilunternehmern und -kaufleuten zu verdanken, die Kunstgegenstände aus dem asiatischen Raum mitgebracht und dem Museum vermacht haben“. Bis heute besteht ein Grossteil der Sammlung aus Schenkungen. Wo Lücken bestanden, habe man in den letzten Jahren systematisch Objekte dazugekauft, sagt Jeanne Fichtner. Trotz der Fülle an Objekten: „Über asiatische Kulturgeschichte ist noch lange nicht alles bekannt. Es liegt noch einiges unter der Erde, vieles muss erst entdeckt werden“, betont Jeanne Fichtner. Das mache die Faszination ihres Berufes aus und verleitete sie dazu, ostasiatische Kunstgeschichte in Zürich und in Kyoto zu studieren. Seit 2015 arbeitet sie als Asien-Kuratorin im HVM in St. Gallen.

 Bild: HVM St. Gallen

Vier Fragen an Jeanne Fichtner, Egloff, die verantwortliche Kuratorin

 

Ostschweizerinnen: Wie lange hast Du an der neuen Asien-Ausstellung gearbeitet?

Jeanne Fichtner: Die konzeptuelle Arbeit habe ich 2015 begonnen, als ich meine Stelle als Asienkuratorin antrat. Während dieser Zeit habe ich parallel an zwei kleineren Projekten gearbeitet, eine Ausstellung über indische Prozessionsfiguren (Sammlung Stadler) und eine Sonderschau zur Koreanischen Kunst („Poesie der Farben“).

Was war für Dich die grösste Herausforderung?

Eine bestehende Dauerausstellung neu zu konzipieren bedeutete, aus einem wirklich sehr reichen Fundus eine repräsentative wie auch für den Besucher interessante Auswahl zum Thema Asien zu finden. Gleichzeitig sollte die Ausstellung einen neuen, frischen Blick zum Thema Asien aufzeigen, den es so noch nicht in anderen Museen gab. Das war kein leichtes Unterfangen, und ich hoffe, dass uns dies mit dem Überthema des „Spiels“ in der Ausstellung gelungen ist.

 Was sind innerhalb der Ausstellung Deine Lieblingstücke aus der Welt der Frauen?

Der wunderbare Silberschmuck der Turkmeninnen hat mich sehr beeindruckt. Es sind einerseits zauberhafte, geometrisch gestaltete Schmuckstücke mit aufwendigen Einlegearbeiten. Gleichzeitig können diese Schmuckstücke wichtige soziale Aspekte erfüllen, wie zum Beispiel die gesellschaftliche Stellung einer Trägerin zu festigen.

  In der Ausstellung steht ein Wunschbaum. Hast Du auch einen Wunsch an den Baum gehängt?

Ich habe sogar mehrere Wünsche angebracht. Einer davon ist auch schon in Erfüllung gegangen. Im März kam meine zweite Tochter auf die Welt und ist gesund und munter. Über die anderen Wünsche kann ich allerdings erst reden, wenn sie auch in Erfüllung gegangen sind.

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