Der Bundesrat will die Lohngleichheit umsetzen
Der Bundesrat hält an seinen im Herbst 2016 angekündigten Massnahmen zur Umsetzung der Lohngleichheit fest. Aus Sicht der alliance F handelt es sich um eine Minimalvorlage, die Transparenz schafft und die Unternehmen in die Selbstverantwortung nimmt. Die alliance F fordert Parlament und Zivilgesellschaft auf, sich für eine Ausdehnung auf mehr Unternehmen einzusetzen und Lohnungleichheit nicht als Bagatelle zu behandeln. Diskriminierende Löhne sind eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Realität. Sie verletzen nicht nur einen zentralen Verfassungsgrundsatz, sondern behindern auch die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Schweiz.
Der Grundsatz der Lohngleichheit für Frau und Mann ist seit 36 Jahren in der Bundesverfassung verankert. Gleiche und gleichwertige Arbeit muss für beide Geschlechter gleich entlohnt werden. Doch von diesem Verfassungsgrundsatz sind wir weit entfernt. Sämtliche wissenschaftlichen Analysen kommen zum Schluss, dass diskriminierungsfreie Löhne nach wir vor keine Tatsache sind. Frauen verdienen nicht erklärbare 7% weniger als ihre Kollegen, dies bereits beim Berufseinstieg, bei gleicher Ausbildung und im selben Job. Stereotypen in den Köpfen von Männern und Frauen verhindern nach wie vor Chancengleichheiten auf dem Arbeitsmarkt.
Diese diskriminierenden Löhne verletzen nicht nur einen Verfassungsgrundsatz, sondern sie berauben die Volkswirtschaft um Talente auf dem Arbeitsmarkt und behindern somit die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Schweiz. Die Lohndiskriminierung beträgt, hochgerechnet auf die volkswirtschaftliche Leistung, 7.7 Mrd. Franken pro Jahr. Es sind 7.7 Mrd. die die Frauen zwar „leisten“, die sie aber nicht als Einkommen generieren. Das Geld fehlt ihnen nicht nur im täglichen Leben, sondern später auch in ihrer Altersvorsorge.
Bisherige freiwillige Massnahmen, wie der Lohngleichheitsdialog, haben ausser Verzögerungen nichts gebracht. Gezeigt hat sich auch, dass Lohndiskriminierung nicht einfach abnimmt und verschwindet, indem sie geleugnet oder als Bagatelle abgetan wird, oder indem sie der Freiwilligkeit der Unternehmen überlassen wird.
Aus Sicht der alliance F handelt es sich um eine Minimalvorlage, die Transparenz schafft und die Unternehmen in die Selbstverantwortung nimmt. Die alliance F fordert Parlament, Gesellschaft und Wirtschaft auf, sich für eine Ausdehnung auf mehr Unternehmen einzusetzen und Lohnungleichheit nicht als Bagatelle zu behandeln, sondern die Gleichstellung zu verwirklichen.
Bild: SRF / Text: Medienmitteilung alliance F