Die Führung “Frauenleben von 1850 bis 1950” wird wiederholt
Nachdem das Museum Lindwurm vom Ansturm auf die Führung Frauenleben 1850 bis 1950. Zwischen Pflicht und Selbstverwirklichung“ zum Internationalen Frauentag fast überrannt worden ist, bietet das Museum Lindwurm diese attraktive neue Führung noch einmal an: am Samstag, 23. März, 14.30 Uhr. Ausserdem ist diese Führung auch für Gruppen buchbar.
Im Zentrum der Führung mit Katharina Läuppi steht das Leben von Frauen im Museum Lindwurm. Von der Magd bis zur Hausherrin, von der unverheirateten Tochter bis zur Ehefrau – welche Rollenbilder gab es für Frauen im 19. und frühen 20. Jahrhundert? Welche Möglichkeiten eigener Lebensgestaltung hatten Frauen zwischen Häuslichkeit, materieller Not und bürgerlichen Konventionen? Wie verliefen ihre unterschiedlichen Lebenswege zwischen Ausbeutung und Versuchen der Selbstverwirklichung?
Marie Gnehm (1883-1944), die Tochter von Robert Gnehm, absolvierte beispielsweise ein Medizinstudium, verschrieb sich dann aber ganz der Pflege des verwitweten Vaters. Ihre Leidenschaft – Bergwandern und Skisport – waren damals ungewöhnliche Hobbies für eine Frau. Nach dem Tod des Vaters wurde St. Moritz ihr zweiter Heimatort. Sie widmete sich dann karitativen Aufgaben: Sie unterstütze Private, darunter viele Künstler*innen und Institutionen wie beispielsweise die Klinik Balgrist Zürich oder die Kleinkinderschule Aussersihl. Marie Gnehm starb 1944 an den Folgen eines Bergunfalls. Ein grossformatiges Ölgemälde im Museum Lindwurm erinnert noch heute an die aussergewöhnliche Lindwurm-Besitzerin.
Emma Windler (1891-1988), die Cousine von Marie Gnehm, besuchte ein Mädchenpensionat bei Neuenburg. Dort wurden hauswirtschaftliche Kenntnisse, musische Fähigkeiten und die religiöse Erziehung gefördert. Emma Windler betreute dann die Eltern, nach deren Tod führte sie den geschwisterlichen Haushalt. Emma und ihr Bruder Jakob Windler (1885-1975) erben 1945 das bürgerliche Wohnhaus Lindwurm von ihrer Cousine Marie Gnehm. Insbesondere für Emma Windler geht dabei ein Traum in Erfüllung. Das Haus Lindwurm verkörpert für sie Ansehen und Ruhm. Die Erhaltung und die Pflege des Wohnhauses werden für Emma Windler zur Lebensaufgabe. Emma Windler ist die letzte Besitzerin des Lindwurms.
Bild Museum Lindwurm: Die Geschwister Marie und Walter Gnehm bei einer geführten Gipfelbesteigung, 1906.
Anmeldung erforderlich: iinfo@museum-lindwurm.ch