MADAME – Emanzipationsgeschichte zwischen einem schwulen Enkel und seiner Grossmutter – SEHENSWERT!
MADAME schafft es, mit Leichtigkeit und Eleganz relevante Themen zu besetzen: nämlich die Gleichstellung, die heutzutage immer noch keine Realität ist, weder für Frauen noch für LGBT-Menschen.
Den Weg zu Akzeptanz und Anerkennung der LGBT-Menschen zeigt der Film MADAME von Stéphane Riethauser auf unterhaltende und einfühlsame Weise. Eingebettet im familiären Kontext und filmisch lebendig und bunt, entfaltet sich das Thema des Emanzipationsprozesses in einem Dialog zwischen dem Filmemacher und seiner Grossmutter.
MADAME – das ist Caroline. Die alte Dame, die sofort klar macht, dass sich hinter der koketten Frisur und den bourgeoisen Manieren mehr als nur ein starker Charakter verbirgt.
Im Mittelpunkt des Films steht die Beziehung zu ihrem Enkel Stéphane Riethauser, dem Filmemacher. Madame ist ein doppeltes Selbstporträt, in dem sich die Matriarchin und ihr homosexueller Enkel sich einander anvertrauen.
Mit Aufrichtigkeit und Humor dekonstruiert der Film tiefgründig und mit subversiver Kraft Geschlechterklischees und zeichnet mit bezaubernden Archivbildern eine Familiensaga aus der bürgerlichen Gesellschaft nach.
Nach seinem weltweit erfolgreichen Kurzfilm PRORA (u.a. «Coup de Coeur» Cannes), hat Stéphane Riethauser mit MADAME nun einen berührenden und zugleich humorvollen Langfilm geschaffen. Dieser findet ebenfalls grosses Interesse an international renommierten Festivals: u.a. Publikumspreis an der Documenta Madrid, Internationale Competition am Visions du Réel in Nyon, Panorama Locarno.
Seit vielen Jahren engagiert sich Stéphane Riethauser als Filmemacher für die Anerkennung von LGBT-Rechten und publiziert auch dazu, unter anderem das Buch A VISAGE DÉCOUVERT in Kooperation mit Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss, die dafür das Vorwort geschrieben hat.