Es sei «beelendend», wie die «SonntagsZeitung» über das Thema Gleichstellung berichte, sagt Politgeograf Michael Hermann. Seine Forschung belege, dass studierte Frauen sehr wohl arbeiten.
Dass Frauen oft weniger verdienen als Männer, hat offenbar auch damit zu tun, dass sie bei der Jobsuche mehr auf Sicherheit bedacht sind. Ein Forschungsteam der US-amerikanischen Universität in Boston hat von 2013 bis 2019 Wirtschaftsstudentinnen und -studenten befragt, wie sie bei der Arbeitssuche vorgegangen sind und bei welchem Job sie am Ende zugesagt haben.
Frauen sind heute in Wirtschaft und Politik besser repräsentiert als noch vor zwanzig Jahren. Aber die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern bestehen fort: Frauen sind einem höheren Armutsrisiko ausgesetzt, welches mit zunehmendem Alter noch steigt. Das ist alles andere als zufällig, sondern hat System: Seit Beginn der Armutsmessung in der Schweiz waren Frauen stets häufiger von Armut betroffen als Männer.
Der Studierendenverband der Uni Zürich will mehr Gleichstellung an der Hochschule. In einem Positionspapier fordert er etwa geschlechtsneutrale Wickeltische und kostenlose Menstruationsprodukte.
Isabelle Dubois, Leiterin Abteilung Chancengleichheit und Fachverantwortliche für die Gleichstellung von Frau und Mann, wird das Amt für Soziales Ende Mai 2023 verlassen. Irina Wedlich wird dann die Leitung der Abteilung Chancengleichheit im Amt für Soziales übernehmen wird.