Hoffnung gibt es, wenn man etwas dafür tut
Der Soziologe Ueli Mäder berichtet über eine Delegationsreise vom Oktober 2018 in den kurdischen Teil der Türkei. Gemeinsam mit Nationalrat Fabian Molina, Ruedi Tobler vom Schweizerischen Friedensrat und der Dolmetscherin Gülsen Celikkol erlebte Ueli Mäder vor Ort, wie der türkische Staat mit Menschenrechten umgeht, als die Delegation mehrere Prozesse besuchte.
Die Türkei ist wirtschaftlich ambitioniert und eng mit der Europäischen Union (EU) liiert. Seit Anfang 2016 lässt die Regierung keine Flüchtlinge mehr nach Europa ausreisen. Die EU bezahlt dafür ein hohes Entgelt; was mit den über drei Millionen Flüchtlingen aus Syrien passiert, interessiert sie dabei kaum.
Als Nato-Mitglied ist die Türkei mit sechs Militärbasen das geopolitische Tor zum Nahen und Mittleren Osten. Das zeigte sich bei Kriegen in Afghanistan, im Golf und bei Angriffen auf Syrien. Politisch fordern die kurdischen Parteien längst keinen eigenen Staat mehr. Sie wollen mehr Föderalismus und Autonomie für ihre Regionen.
Im Juni 2015 brach die türkische Regierung die Friedensverhandlungen mit der kurdischen Widerstandsorganisation PKK ab. Seither starben laut offiziellen Angaben rund 10‘000 Kurdinnen und Kurden (davon 350 Kinder) und gegen tausend türkische Soldaten.
Bild und Text: CaBi